Die Stellungnahmen finden Sie im nachfolgenden PDF
Archiv für den Autor: Richard Schieferdecker
Beitrag im SuperSonntag vom 31.01.2016: Die „rote Allee“ soll bleiben
Beitrag in der Aachener Zeitung vom 30.01.2016: Baumfäll-Pläne bringen Anwohner auf die Palme
Beitrag in den Aachener Nachrichten vom 30.01.2016: Bürger stoppen vorerst große Fällaktion
Die Lousberg-Gesellschaft informiert: Rotdornbäume in der Nizzaallee
Am 28.1.16 informierte die Lousberg-Gesellschaft die Anwohner der Nizzaallee mit einem Flugblatt, dass der Stadtbetrieb Aachen beabsichtige, in der Woche vom 1.2.-5.2.16 dreissig Rotdornbäume und zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere 100 oder mehr Bäume in der Nizzaallee zu fällen.
Zahlreiche Anwohner reagierten auf dieses Flugblatt mit Mails an die Lousberg-Gesellschaft. Viele fragten nach den Hintergründen zu dieser geplanten Baumfällaktion des Stadtbetriebes.
Dazu erhalten sie hiermit einen kurzgefassten Bericht.
Im Sommer 2014 wurden Mitglieder der Lousberg-Gesellschaft darauf aufmerksam, dass am Ende und am Anfang der Nizzaallee nach Fällung von lt. dem Stadtbetrieb kranken/toten Rotdornbäumen diese nicht wieder durch junge Rotdorne, sondern durch eine neue Baumart, dem weißblühenden Apfeldorn, ersetzt wurden.
Der Vorstand der Lousberg-Gesellschaft und hier besonders der Ehrenvorsitzende, Herr Axel Deubner, nahmen darauf hin Kontakt mit dem Stadtbetrieb auf, um sich Klarheit zu verschaffen, was es mit der Pflanzung dieser für die Nizzaallee untypischen Bäume auf sich hätte.
Es kam in der Folge zu mehreren Gesprächen, an einem Gespräch waren auch die Untere Denkmalbehörde, das Unweltamt, die Bezirksbürgermeisterin und Vertreter der Parteien beteiligt.
In den Gesprächen stellte sich heraus, dass der Stadtbetrieb Aachen das Ziel verfolgt, die gesamten Rotdorne in der Nizzaallee durch eine neue Baumart, nämlich den weißblühenden Apfeldorn, auszutauschen. Deswegen seien auch ‚zur Probe‘ die Apfeldorne am Anfang und Ende der Nizzaallee gepflanzt worden.
Begründet wurde das Vorhaben damit, dass die Rotdorne in der Nizzaallee der Stadt schon seit langem und sicher auch in Zukunft hohe Kosten bei Unterhalt und Ersatz von kranken Rotdornen verursachen würden, die nicht mehr vertretbar seien.
Herr Schulz, Mitarbeiter des Stadtbetriebs, erstellte dazu ein 26seitiges Gutachten, das diese Ansicht – verständlicherweise – fachlich untermauern sollte.
Die Lousberg-Gesellschaft vertrat in einem Gegengutachten, verfaßt von Herr Deubner, Frau Heusch-Altenstein und Herrn Prof. Hallmann, demgegenüber die Auffassung, dass eine solche, über hundert Jahre alte, historisch bedeutende Allee, die dazu auch im Mai/Juni jeden Jahres einen ausserordentlich prachtvollen Anblick bietet, nicht verschwinden dürfe und erhalten bleiben müsse. In Gesprächen mit Anwohnern wurde von diesen die Ansicht der Lousberg-Gesellschaft lebhaft unterstützt.
Herr Deubner und die Lousberg-Gesellschaft boten an, durch Werbung bei den Anwohnern der Nizzaallee Patenschaften zu initiieren, um die Anschaffung neuer Bäume und die Pflege des gesamten Baumbestandes zu unterstützen und somit den Stadtbetrieb bei den Kosten für den Unterhalt der Allee zu entlasten. Weitere gemeinsame Gespräche sollten stattfinden. Bis dahin sagte der Stadtbetrieb einen status quo zu: Solange verhandelt würde, würde nicht gefällt. Doch dann tat sich nichts mehr, die Vertreter des Stadtbetriebes waren verhindert oder fanden keine Zeit, in der zweiten Hälfte 2015 zu Absprachen mit der Lousberg-Gesellschaft zusammenzutreffen. Von der Lousberg-Gesellschaft wurde daher das Gespräch mit der Bezirksbürgermeisterin und den Vertretern der Parteien im Bezirk gesucht. Frau Bezirksbürgermeisterin Conradt regte einen ‚Runden Tisch‘ an, um gemeinsam mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden.
Doch dann erfuhr Herr Deubner am 27.1.16 von ihr, dass vollkommen überraschend der Stadtbetrieb beabsichtige, 30 Bäume in der Nizzaallee zu fällen. Weitere 100 würden später folgen.
Daraufhin kam es zur Verteilung des Flugblattes, zu einem Deubnerschen Brandbrief am 27.1. an Oberbürgermeister Philipp und zu einer Presseinformation am Rondell am 29.1.16, der am 30.1. in AN, AZ und am 31.1. in Super Sonntag ein Bericht folgte.
Auf den Brief Herrn Deubners an den OB kam vom OB die Antwort, dass er die Fällaktion gestoppt habe. Gespräche sollen folgen.
Nun wird es vorausichtlich zur Einrichtung des ‚Runden Tisches‘ kommen.
Die Lousberg-Gesellschaft wird zu gegebener Zeit zu einer Bürgerinformation einladen.
gez. Dannert, Schriftführer der Lousberg Gesellschaft
Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Belvedereallee am Lousberg (Kupferstraße bis Drehturm)
Zu diesem Thema erschien in den Aachener Nachrichten vom 19.12.2013 folgender Kommentar von Willi Wichtig:
„Teufelsspur auf dem Lousberg
Es war eine Zuschrift, die auch den mit allen Wassern gewaschenen Kolumnisten Willi zunächst vor Rätsel stellte.
Der schlaue Leser Ulrich Heise bezog sich zunächst auf einen Bericht der Bezirksvertretung Aachen-Mitte, die entschied, auf Überwege über die Nizzaallee zu verzichten, mangels ausreichender Passanten. Das sei in Ordnung, meint Ulrich Heise.
Querungshilfenbedarf bestehe aber höher auf dem Lousberg, wo an mehreren Stellen Teufel ungeschützt die Fahrbahn überquerten, etwa auf der Belvedereallee. Dort hätten sie nämlich Spuren hinterlassen, von Hufen und Fußabdrücken.
Die befinden sich in der Tat dort an mehreren Stellen, stellte Willi fest, immerhin soll der Teufel ja den Lousberg aufgeschüttet haben, nachdem er von der Bauersfrau hinters Licht geführt wurde.
Willi findet auch; das muss besser geschützt werden.
Tschö-wa!“
Leserbrief in den Aachener Nachrichten vom 25. März 2013
Verkehr im Landschaftspark nimmt zu
U.K. bezieht sich auf den Artikel „Technisches Denkmal unwiederbringlich zerstört“ (AN v. 16.03.):
Ich finde, es gibt im Aachener Zentrum zu wenig Grün, zu viel Verkehr und damit Lärm und schlechte Luft. Und das als Kurstadt. Mir gefällt es daher gar nicht, dass mitten in dem (ehemals von Bürgern für Bürger gestifteten) Landschaftspark Lousberg, wo man Ruhe und frische Luft sucht, der Verkehr und die Parkplätze zunehmen sollen.
Und zwar zugunsten des privaten Drehturminvestors und seiner Büros. Das ist für mich keine bürgerfreundliche Entwicklung. Der Lousberg gehört zum Kurviertel und sollte der Naherholung dienen. Es sollten über diesen empfindlichen und steilen Sandberg weder Busse (wie jetzt schon) noch mehr Verkehr fahren. Zumal die Stadt noch nicht einmal genügend Mittel zur Verfügung stellt, um Schäden an Wegen und abgerutschten Hängen zu begegnen. Außerordentlich bedauerlich finde ich, dass das attraktive Drehcafé mit dem schönen Rundumblick und die Aussichtsplattform den Bürgern leider gar nicht mehr zur Verfügung steht. Auch die Zukunftsplanung sieht nur sonntags ein paar Stunden Öffnungszeit vor.
Für mich kommt unter dem Strich heraus: Weniger Lebensqualität für die Erholung suchenden Spaziergänger. Ausflügler und Jogger. Mehr Steuergeldverbrauch wegen der zu erwartenden zunehmenden Straßenschäden. Mehr Vorteile für den privaten Investor.
Fazit: Das ist eine Entwicklung zum Nachteil der Aachener Bürger.
Zeitungsartikel der Aachener Nachrichten vom 16. März 2013
„Technisches Denkmal bereits unwiederbringlich zerstört“
Empörung bei der Lousberg-Gesellschaft über den Umbau des Wasserturms
Aachen. „Wir sind gespannt auf die Antwort von Oberbürgermeister Philipp auf unseren Offenen Brief“, sagt Sibille Spiegel, die Vorsitzende der Lousberg-Gesellschaft. Im Brief bedauern die Mitglieder der Lousberg-Gesellschaft, dass aus dem ehemaligen Wasserturm ein Büroturm wird und sehen dabei negative Auswirkungen auf das Gartendenkmal Lousberg.
„Der Lousberg ist der erste von Bürgern Anfang des 19. Jahrhundert gestiftete Landschaftspark Europas“, bemerkt Sibille Spiegel in ihrem Schreiben.
„Ein technisches Denkmal wurde bereits unwiederbringlich zerstört“, ist die Auffassung der Mitglieder der Lousberg-Gesellschaft. Denn der Wasserbehälter im Turm wurde herausgeflext.
„Und der war ein technisches Wunder“, behauptet die Vereinsvorsitzende. In den 1950er Jahren wurde der Wasserturm erbaut, erst später kam der Drehturm, der als Restaurant benutzt wurde, dazu. Anfang der 1990er Jahre sei er als „Technisches Denkmal“ unter Schutz gestellt worden, so Sibille Spiegel.
Nun befürchtet die Lousberg-Gesellschaft, dass der Umbau zum Büroturm einen erheblich größeren Autoverkehr nach sich ziehen wird, als er zurzeit ist. Das sei schädlich für das Naherholungsgebiet. Auch die erforderlichen Stellplätze rund um den Drehturm im Gartendenkmal beeinträchtigten das für Geschichte und Bedeutung der Stadt wichtige Areal zwischen Drehturm und Eibenwald. „Die Untere Denkmalbehörde hatte keine Bedenken, und auch der Landschaftsverband Rheinland hat sich nicht gegen die Pläne von Investoren ausgesprochen“, sagt Axel Costard vom städtischen Presseamt.
Bereits vor zehn Jahren sei eine Baugenehmigung von den zuständigen Ämtern, die stets mit dem Denkmalschutz in Kontakt gestanden hätten, erteilt worden. Auch die sogenannte Stellplatzfrage sei geregelt worden. „Ein Denkmal zu erhalten, heißt auch, es zu nutzen“, kontert Axel Costard den Offenen Brief der Lousberg-Gesellschaft.
Drehturm-Eigentümer Carlo Matic bedauert, dass „die Lousberg-Gesellschaft nun über die Medien mit uns kommuniziert“. Immerhin sei man ja im positiven Gespräch gewesen. „Wir haben die Baupläne geändert, um den Wassercharakter des Turms zu erhalten. Alles im Benehmen mit dem Denkmalschutz“, sagt Matic. Auf den Erhalt des Wassercharakters habe seine Architektin Sylvia Friedrich sehr großen Wert gelegt.
Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Aachen
Marcel Philipp
Rathaus
Aachen
Aachen – im März 2013
Der Lousberg-Park und der Drehturm auf dem Lousberg
Der Lousberg ist der erste von Bürgern anfangs des 19. Jahrhunderts gestiftete Landschaftspark Europas. Er ist ein Naherholungsgebiet und ein das Stadtbild prägende geologisches, Boden- und Gartendenkmal mit Baudenkmälern im Eigentum der Stadt Aachen.
Der ehemalige Wasserturm mit Aussichtsplattform und „Drehrestaurant“ aus den 1950er Jahren wurde Anfang der 1990er Jahre als „Technisches Denkmal“ unter Schutz gestellt. Kurz nach der Unterschutzstellung wurde dann in den folgenden Jahren mit der Vergabe in Erbpacht an Investoren nach und nach die Zerstörung des Technischen Denkmals Wasserturm eingeleitet.
Jetzt sind wieder Fakten geschaffen worden: der Wasserbehälter wurde herausgebrochen, und damit ist das Technische Denkmal unwiederbringlich zerstört.
Die Lousberg-Gesellschaft hat kein Verständnis für die Bewilligung der Stadt, den Ausbau des Drehturms zu einem Büroturm mit sieben Geschossen in diesem Gartendenkmal von europäischem Rang zu genehmigen. Der Lousberg wurde 2007 in das europäische Gartennetzwerk (European Garden Heritage Network – EGHN) aufgenommen.
Im Umbau des Drehturm zu einem Büroturm sieht die Lousberg-Gesellschaft auch negative Auswirkungen auf das Gartendenkmal Lousberg.
Unserer Meinung nach wird die Nutzung als Büroturm einen erheblichen zusätzlichen Autoverkehr zur Folge haben, der für das Naherholungsgebiet und Gartendenkmal schädlich ist. Die erforderlichen Stellplätze rund um den Drehturm, sowohl im Gartendenkmal als auch im Bereich des geologischen und des Bodendenkmals (Feuersteinbergbau) beeinträchtigen diesen für die Geschichte und Bedeutung der Stadt wichtigen Bereich zwischen Drehturm und Eibenwald.
Angesichts der für den Lousberg sehr nachteiligen Entwicklung sehen wir die Stadt Aachen in der Pflicht, ein Konzept für den fahrenden und ruhenden Verkehr zu erarbeiten, das nicht nur den Privatinteressen einiger weniger dient, sondern den beliebten Bürgerpark so weit wie nur möglich schützt und fördert. Daran wollen wir gerne konstruktiv mitwirken.
Für den Vorstand und Beirat der Lousberg-Gesellschaft
Sibille Spiegel
1.Vorsitzende