Die Lousberg-Gesellschaft informiert: Rotdornbäume in der Nizzaallee

Am 28.1.16 informierte die Lousberg-Gesellschaft die Anwohner der Nizzaallee mit einem Flugblatt, dass der Stadtbetrieb Aachen beabsichtige, in der Woche vom 1.2.-5.2.16  dreissig Rotdornbäume und zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere 100 oder mehr Bäume in der Nizzaallee zu fällen.

Zahlreiche Anwohner reagierten auf dieses Flugblatt mit Mails an die Lousberg-Gesellschaft. Viele fragten nach den Hintergründen zu dieser geplanten Baumfällaktion des Stadtbetriebes.

Dazu erhalten sie hiermit einen kurzgefassten Bericht.

Im Sommer 2014 wurden Mitglieder der Lousberg-Gesellschaft darauf aufmerksam, dass am Ende und am Anfang der Nizzaallee nach Fällung von lt. dem Stadtbetrieb kranken/toten Rotdornbäumen diese nicht wieder durch junge Rotdorne, sondern durch eine neue Baumart, dem weißblühenden Apfeldorn, ersetzt wurden.

Der Vorstand der Lousberg-Gesellschaft und hier besonders der Ehrenvorsitzende, Herr Axel Deubner, nahmen darauf hin Kontakt mit dem Stadtbetrieb auf, um sich Klarheit zu verschaffen, was es mit der Pflanzung dieser für die Nizzaallee untypischen Bäume auf sich hätte.

Es kam in der Folge zu mehreren Gesprächen, an einem Gespräch waren auch die Untere Denkmalbehörde, das Unweltamt, die Bezirksbürgermeisterin und  Vertreter der Parteien beteiligt.

In den Gesprächen stellte sich heraus, dass der Stadtbetrieb Aachen das Ziel verfolgt, die gesamten Rotdorne in der Nizzaallee durch eine neue Baumart, nämlich den weißblühenden Apfeldorn, auszutauschen. Deswegen seien auch ‚zur Probe‘ die Apfeldorne am Anfang und Ende der Nizzaallee gepflanzt worden.

Begründet wurde das Vorhaben damit, dass die Rotdorne in der Nizzaallee der Stadt schon seit langem und sicher auch in Zukunft hohe Kosten bei Unterhalt und Ersatz von kranken Rotdornen verursachen würden, die nicht mehr vertretbar seien.

Herr Schulz, Mitarbeiter des Stadtbetriebs, erstellte dazu ein 26seitiges Gutachten, das diese Ansicht – verständlicherweise – fachlich untermauern sollte.

Die Lousberg-Gesellschaft vertrat in einem Gegengutachten, verfaßt von  Herr Deubner, Frau Heusch-Altenstein und Herrn Prof. Hallmann, demgegenüber die Auffassung, dass eine solche, über hundert Jahre alte, historisch bedeutende Allee, die dazu auch im Mai/Juni jeden Jahres einen ausserordentlich prachtvollen Anblick bietet, nicht verschwinden dürfe und erhalten bleiben müsse. In Gesprächen mit Anwohnern wurde von diesen die  Ansicht der Lousberg-Gesellschaft lebhaft unterstützt.

Herr Deubner und die Lousberg-Gesellschaft boten an, durch Werbung bei den Anwohnern der Nizzaallee Patenschaften zu initiieren, um die Anschaffung neuer Bäume und die Pflege des gesamten Baumbestandes zu unterstützen und somit den Stadtbetrieb bei den Kosten für den Unterhalt der Allee zu entlasten. Weitere gemeinsame Gespräche sollten stattfinden. Bis dahin sagte der Stadtbetrieb einen status quo zu: Solange verhandelt würde, würde nicht gefällt. Doch dann tat sich nichts mehr, die Vertreter des Stadtbetriebes waren verhindert oder fanden keine Zeit, in der zweiten Hälfte 2015 zu Absprachen mit der Lousberg-Gesellschaft zusammenzutreffen. Von der Lousberg-Gesellschaft wurde daher das Gespräch mit der Bezirksbürgermeisterin und den Vertretern der Parteien im Bezirk gesucht. Frau Bezirksbürgermeisterin Conradt regte einen ‚Runden Tisch‘ an, um gemeinsam mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden.

Doch dann erfuhr Herr Deubner am 27.1.16 von ihr, dass vollkommen überraschend der Stadtbetrieb beabsichtige, 30 Bäume in der Nizzaallee zu fällen. Weitere 100 würden später folgen.

Daraufhin kam es zur Verteilung des Flugblattes, zu einem Deubnerschen Brandbrief am 27.1. an Oberbürgermeister Philipp und zu einer Presseinformation am Rondell am 29.1.16, der am 30.1. in AN, AZ  und am 31.1. in Super Sonntag ein Bericht folgte.

Auf den Brief Herrn Deubners an den OB kam vom OB die Antwort, dass er die Fällaktion gestoppt habe. Gespräche sollen folgen.

Nun wird es vorausichtlich zur Einrichtung des ‚Runden Tisches‘ kommen.

Die Lousberg-Gesellschaft wird zu gegebener Zeit zu einer Bürgerinformation einladen.

gez. Dannert, Schriftführer der Lousberg Gesellschaft