Die Stellungnahmen finden Sie im nachfolgenden PDF
Beitrag im SuperSonntag vom 31.01.2016: Die „rote Allee“ soll bleiben
Beitrag in der Aachener Zeitung vom 30.01.2016: Baumfäll-Pläne bringen Anwohner auf die Palme
Beitrag in den Aachener Nachrichten vom 30.01.2016: Bürger stoppen vorerst große Fällaktion
Die Lousberg-Gesellschaft informiert: Rotdornbäume in der Nizzaallee
Am 28.1.16 informierte die Lousberg-Gesellschaft die Anwohner der Nizzaallee mit einem Flugblatt, dass der Stadtbetrieb Aachen beabsichtige, in der Woche vom 1.2.-5.2.16 dreissig Rotdornbäume und zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere 100 oder mehr Bäume in der Nizzaallee zu fällen.
Zahlreiche Anwohner reagierten auf dieses Flugblatt mit Mails an die Lousberg-Gesellschaft. Viele fragten nach den Hintergründen zu dieser geplanten Baumfällaktion des Stadtbetriebes.
Dazu erhalten sie hiermit einen kurzgefassten Bericht.
Im Sommer 2014 wurden Mitglieder der Lousberg-Gesellschaft darauf aufmerksam, dass am Ende und am Anfang der Nizzaallee nach Fällung von lt. dem Stadtbetrieb kranken/toten Rotdornbäumen diese nicht wieder durch junge Rotdorne, sondern durch eine neue Baumart, dem weißblühenden Apfeldorn, ersetzt wurden.
Der Vorstand der Lousberg-Gesellschaft und hier besonders der Ehrenvorsitzende, Herr Axel Deubner, nahmen darauf hin Kontakt mit dem Stadtbetrieb auf, um sich Klarheit zu verschaffen, was es mit der Pflanzung dieser für die Nizzaallee untypischen Bäume auf sich hätte.
Es kam in der Folge zu mehreren Gesprächen, an einem Gespräch waren auch die Untere Denkmalbehörde, das Unweltamt, die Bezirksbürgermeisterin und Vertreter der Parteien beteiligt.
In den Gesprächen stellte sich heraus, dass der Stadtbetrieb Aachen das Ziel verfolgt, die gesamten Rotdorne in der Nizzaallee durch eine neue Baumart, nämlich den weißblühenden Apfeldorn, auszutauschen. Deswegen seien auch ‚zur Probe‘ die Apfeldorne am Anfang und Ende der Nizzaallee gepflanzt worden.
Begründet wurde das Vorhaben damit, dass die Rotdorne in der Nizzaallee der Stadt schon seit langem und sicher auch in Zukunft hohe Kosten bei Unterhalt und Ersatz von kranken Rotdornen verursachen würden, die nicht mehr vertretbar seien.
Herr Schulz, Mitarbeiter des Stadtbetriebs, erstellte dazu ein 26seitiges Gutachten, das diese Ansicht – verständlicherweise – fachlich untermauern sollte.
Die Lousberg-Gesellschaft vertrat in einem Gegengutachten, verfaßt von Herr Deubner, Frau Heusch-Altenstein und Herrn Prof. Hallmann, demgegenüber die Auffassung, dass eine solche, über hundert Jahre alte, historisch bedeutende Allee, die dazu auch im Mai/Juni jeden Jahres einen ausserordentlich prachtvollen Anblick bietet, nicht verschwinden dürfe und erhalten bleiben müsse. In Gesprächen mit Anwohnern wurde von diesen die Ansicht der Lousberg-Gesellschaft lebhaft unterstützt.
Herr Deubner und die Lousberg-Gesellschaft boten an, durch Werbung bei den Anwohnern der Nizzaallee Patenschaften zu initiieren, um die Anschaffung neuer Bäume und die Pflege des gesamten Baumbestandes zu unterstützen und somit den Stadtbetrieb bei den Kosten für den Unterhalt der Allee zu entlasten. Weitere gemeinsame Gespräche sollten stattfinden. Bis dahin sagte der Stadtbetrieb einen status quo zu: Solange verhandelt würde, würde nicht gefällt. Doch dann tat sich nichts mehr, die Vertreter des Stadtbetriebes waren verhindert oder fanden keine Zeit, in der zweiten Hälfte 2015 zu Absprachen mit der Lousberg-Gesellschaft zusammenzutreffen. Von der Lousberg-Gesellschaft wurde daher das Gespräch mit der Bezirksbürgermeisterin und den Vertretern der Parteien im Bezirk gesucht. Frau Bezirksbürgermeisterin Conradt regte einen ‚Runden Tisch‘ an, um gemeinsam mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden.
Doch dann erfuhr Herr Deubner am 27.1.16 von ihr, dass vollkommen überraschend der Stadtbetrieb beabsichtige, 30 Bäume in der Nizzaallee zu fällen. Weitere 100 würden später folgen.
Daraufhin kam es zur Verteilung des Flugblattes, zu einem Deubnerschen Brandbrief am 27.1. an Oberbürgermeister Philipp und zu einer Presseinformation am Rondell am 29.1.16, der am 30.1. in AN, AZ und am 31.1. in Super Sonntag ein Bericht folgte.
Auf den Brief Herrn Deubners an den OB kam vom OB die Antwort, dass er die Fällaktion gestoppt habe. Gespräche sollen folgen.
Nun wird es vorausichtlich zur Einrichtung des ‚Runden Tisches‘ kommen.
Die Lousberg-Gesellschaft wird zu gegebener Zeit zu einer Bürgerinformation einladen.
gez. Dannert, Schriftführer der Lousberg Gesellschaft
Maximilian Friedrich Weyhe und seine Parkplanungen in den südlichen Niederlanden
Exkursion in die niederländische Provinz Limburg mit dem Parkrestaurator Fon Habets am Samstag, 10. Oktober 2015
Es wurden die Schlossparks von Amstenrade, Neubourg (von aussen) und Vaeshartelt besucht. Ausserdem stellte Herr Habets den modernen Griendpark in Maastricht vor.
Schloss Amstenrade
Das Schloss liegt im gleichnamigen Ort in Süd-Limburg und befindet sich seit 1790 im Besitz der Familie der Grafen Marchant d’Ansembourg. Der erste gräfliche Bewohner war ein großer Baumliebhaber und ließ viele exotische Bäume anpflanzen. Bei der Gartengestaltung haben zwei bekannte Gartenarchitekten mit ihm zusammengearbeitet: Zuerst G. Dückers (1808) und danach der renommierte Hofgärtner Weyhe aus Düsseldorf. Der Park in Amstenrade wurde im englischen Landschaftsstil mit heimischen und exotischen Bäumen und mit zwei Sichtachsen auf das Schloss gestaltet. Erwähnenswerte Gebäude im Park sind eine große Grotte, die mit dem gräflichen Wappen geziert ist, und eine Orangerie.
Schloss Neubourg
Das Schloss liegt nahe der Ortschaft Gulpen. Im Jahr 1808 wurde der Düsseldorfer Hofgärtner M.F.Weyhe vom damaligen Besitzer, Baron Hayme de Houffalize, beauftragt, einen Plan für den Schlosspark zu entwerfen.
1838 gab der neue Besitzer von Neubourg, Graf Oskar Marchant d’Ansembourg, an Louis Fuchs, einen Schüler Weyhes und später Directeur des Traveaux Jardinieres de Bruxelles, den Auftrag dessen Pläne in die Tat umzusetzen. Fuchs legte dann bis zum Jahr 1843 den Park an.
Der Park ist 32 ha groß und leider nicht zugänglich. Überwiegend bilden Buchen und Eichen den Baumbestand. Natürliche Brunnen verleihen dem Park einen besonderen Charakter. Quer durch den Park verläuft der Bach ‚de Gulp‘, der im Sinne der Wasserregulierung zu einem Weiher erweitert wurde. Der Park im späten Landschaftsstil fügt sich mit seinen gewundenen Pfaden harmonisch in die umgebende Landschaft ein. In der nordwestlichen Ecke der Schloßanlage liegt ein ummauerter Obst- und Gemüsegarten.
Das Schloss wurde von den heutigen Besitzern, der Familie Dassen, aufwendig restauriert.
Griendpark Maastricht
Der Griendpark ist ein moderner Stadtpark mit Anbindung an die Flußlandschaft der Maas. Die Stadt Maastricht beauftragte 1991 das Amsterdamer Bureau B+B-Urbanisme and Landscape Architecture- am Maasufer einen Park zu entwerfen. Im Zentrum der Stadt gelegen, war dieses Gebiet bis dahin ein ‚vergessener‘ Ort. Eine große Wiese als Entspannungs- und Ruhe-Ort bildet das Zentrum des Parks. Für die Jugend wurde ein Spiel- und Skater-Platz eingerichtet. Die ovale Form des Parks soll an die ursprünglich hier gelegene Antoniusinsel erinnern.
Unter dem Park befindet sich eine große Tiefgarage.
Schloss Vaeshartelt
Vaeshartelt war ursprünglich ein Bauernhof. Im Jahr 1841 kaufte der Maastrichter Industrielle Petrus Regout, Besitzer der Keramikfabrik Sphinx, im Auftrag des niederländischen Königs Willem II. das Anwesen und baute es zu einem Schloss um. Der König benutzte das Schloss jedoch nur kurze Zeit als zweiten Wohnsitz. 1851 ging das Schloss in den Besitz von Regout über und ab 1863 war es ständiger Wohnsitz der Familie.
1853 beauftragte Regout den belgischen Gartenarchitekten J. Gindra einen Park im englischen Stil mit großen Rasenflächen, exotischen Bäumen, zahlreichen Springbrunnen und follies anzulegen.
Bis 1953 blieb das Schloss im Eigentum der Familie Regout, danach wurde es als Jugendherberge genutzt. Seit der Sanierung des Schlosses im Jahr 1994 befindet sich darin ein Kongreßzentrum und Hotel.
(Quelle: Texte Fons Habets, Fotos Birgit Thoste)
Weyhe-Ausstellung auf dem Lousberg
Ausstellung Rokokorelevanz – Pavillons
Am Sonntag, dem 7. Juni 2015 wurde die Ausstellung „Rokokorelevanz – Pavillons“ von der Vorsitzenden der Lousberg-Gesellschaft Sibille Spiegel im Beisein der Initiatoren, den Architekten Luc Merx, Federico Garrido und und Holmer Schleyerbach im historischen Couven-Pavillon eröffnet.
Sie wird mittwochs und samstags jeweils von 15 bis 17 Uhr bis zum 31. Juli zu sehen sein.
Hier zur Information zwei Artikel aus der Aachener Lokalpresse (zum Vergrößern anklicken).
Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Belvedereallee am Lousberg (Kupferstraße bis Drehturm)
Zu diesem Thema erschien in den Aachener Nachrichten vom 19.12.2013 folgender Kommentar von Willi Wichtig:
„Teufelsspur auf dem Lousberg
Es war eine Zuschrift, die auch den mit allen Wassern gewaschenen Kolumnisten Willi zunächst vor Rätsel stellte.
Der schlaue Leser Ulrich Heise bezog sich zunächst auf einen Bericht der Bezirksvertretung Aachen-Mitte, die entschied, auf Überwege über die Nizzaallee zu verzichten, mangels ausreichender Passanten. Das sei in Ordnung, meint Ulrich Heise.
Querungshilfenbedarf bestehe aber höher auf dem Lousberg, wo an mehreren Stellen Teufel ungeschützt die Fahrbahn überquerten, etwa auf der Belvedereallee. Dort hätten sie nämlich Spuren hinterlassen, von Hufen und Fußabdrücken.
Die befinden sich in der Tat dort an mehreren Stellen, stellte Willi fest, immerhin soll der Teufel ja den Lousberg aufgeschüttet haben, nachdem er von der Bauersfrau hinters Licht geführt wurde.
Willi findet auch; das muss besser geschützt werden.
Tschö-wa!“
Leserbrief in den Aachener Nachrichten vom 25. März 2013
Verkehr im Landschaftspark nimmt zu
U.K. bezieht sich auf den Artikel „Technisches Denkmal unwiederbringlich zerstört“ (AN v. 16.03.):
Ich finde, es gibt im Aachener Zentrum zu wenig Grün, zu viel Verkehr und damit Lärm und schlechte Luft. Und das als Kurstadt. Mir gefällt es daher gar nicht, dass mitten in dem (ehemals von Bürgern für Bürger gestifteten) Landschaftspark Lousberg, wo man Ruhe und frische Luft sucht, der Verkehr und die Parkplätze zunehmen sollen.
Und zwar zugunsten des privaten Drehturminvestors und seiner Büros. Das ist für mich keine bürgerfreundliche Entwicklung. Der Lousberg gehört zum Kurviertel und sollte der Naherholung dienen. Es sollten über diesen empfindlichen und steilen Sandberg weder Busse (wie jetzt schon) noch mehr Verkehr fahren. Zumal die Stadt noch nicht einmal genügend Mittel zur Verfügung stellt, um Schäden an Wegen und abgerutschten Hängen zu begegnen. Außerordentlich bedauerlich finde ich, dass das attraktive Drehcafé mit dem schönen Rundumblick und die Aussichtsplattform den Bürgern leider gar nicht mehr zur Verfügung steht. Auch die Zukunftsplanung sieht nur sonntags ein paar Stunden Öffnungszeit vor.
Für mich kommt unter dem Strich heraus: Weniger Lebensqualität für die Erholung suchenden Spaziergänger. Ausflügler und Jogger. Mehr Steuergeldverbrauch wegen der zu erwartenden zunehmenden Straßenschäden. Mehr Vorteile für den privaten Investor.
Fazit: Das ist eine Entwicklung zum Nachteil der Aachener Bürger.